Sitzverteilung im kommenden Bundestag (vorläufig)
- CDU/CSU: 246 (-65)
- SPD: 153 (-40)
- AfD: 94 (+94)
- FDP: 80 (+80)
- Linke: 69 (+5)
- Grüne: 67 (+4)
Insgesamt 709 Sitze. In Klammern: Veränderung gegenüber der Sitzverteilung im aktuellen Bundestag.
Am Dienstag äußerte sich ARD-Chefredakteur Rainald Becker zu diesen Vorwürfen vor laufender Kamera in einem «Tagesthemen»-Beitrag: "Es ist nicht an uns, eine Partei groß oder klein zu machen, sondern es geht darum, über einen Wahlkampf zu berichten". Dass die öffentlich-rechtliche Berichterstattung besonders großen Einfluss auf AfD-Anhänger habe, bezweifelt er überdies: "Wenn man sich angeguckt hat, was alles in den sozialen Medien zu lesen war und wenn man auch mit AfD-Anhängern spricht, wie und auf welche Weise die sich informieren, dann spielt das öffentlich-rechtliche Programm da eher eine untergeordnete Rolle."
Zu einem weiteren Vorwurf - nämlich jenem, dass die Sender Vertreter der rechtspopulistischen Partei gezielt einladen würden, um die Einschaltquoten zu erhöhen - äußerte sich indes ZDF-Chefredakteur Peter Frey im gemeinsamen «Morgenmagazin» von ARD und ZDF: "Wenn wir uns zum Beispiel «Maybrit Illner» anschauen und seit Anfang 2016 betrachten, dann hat es bei knapp 400 Gästen elfmal Vertreter der AfD gegeben. Das sind weniger als drei Prozent. Ich glaube das zeigt sehr deutlich, dass wir hier niemanden benutzen, um unsere Quoten nach oben zu treiben."
Zudem rät Frey zu einer größeren Gelassenheit im Umgang mit der AfD: "Unsere Demokratie wird das aushalten. Wir dürfen uns nicht verengen lassen auf das Themenset dieser Partei, das ist nämlich begrenzt." Hierbei könne man von den Nachbarn aus Österreich und Frankreich lernen, wo rechte Parteien schon seit längerem in den Parlamenten vertreten sind.
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